Craft Beer
Craft Beer steht für handwerklich gebrautes Bier, das sich deutlich von industriell hergestellten Varianten abhebt. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „Craft“ ab, das Handwerk bedeutet, und genau das spiegelt sich im Brauprozess wider. Craft-Brauer setzen bewusst auf traditionelle Methoden, oft in kleinen Mengen, und experimentieren mit unterschiedlichen Hopfensorten und Aromen. Dabei entstehen kreative Biervariationen, die sich im Geschmack und Charakter klar von Standardbieren unterscheiden. Im Gegensatz zu ähnlichen Begriffen wie „Draft Beer“, das lediglich Fassbier bezeichnet, ist Craft Beer ein Überbegriff für individuell gebraute Spezialbiere, zu denen unter anderem auch Stile wie India Pale Ale (IPA) oder Stout gehören.
Seine Ursprünge hat das Craft Beer in den USA, wo es als Reaktion auf den wachsenden Einfluss grosser Braukonzerne entstand. In den 1970er Jahren war die Biervielfalt dort stark eingeschränkt, und nur wenige Brauereien dominierten den Markt. Die gesetzliche Freigabe des Heim- und Kleinstbrauens im Jahr 1978 durch Präsident Jimmy Carter löste eine Bewegung aus, in der zahlreiche kleine Brauereien gegründet wurden. Diese legten den Fokus auf Vielfalt, Qualität und Individualität – eine Philosophie, die bis heute das Craft-Beer-Segment prägt.
Heute zählt man in den USA über 7.000 unabhängige Craft-Brauereien. Diese werden von der Brewers Association klar definiert: Als Craft gilt eine Brauerei nur dann, wenn sie klein, unabhängig und traditionell arbeitet – mit einem Jahresausstoss von maximal sechs Millionen Barrel. Der Trend zum Craft Beer hat längst auch Europa erreicht und begeistert Bierliebhaber, die auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen sind und Wert auf Authentizität legen.