Frastanzer
Frastanzer
Die Brauerei Frastanzer wurde 1902 in Vorarlberg gegründet, als eine Gruppe von 35 Wirten unter der Leitung von Martin Reisch eine Genossenschaft ins Leben rief, um sich gegen die grossen Braukonzerne und das Brauereisterben der damaligen Zeit zu behaupten. Die Frastanzer Brauereigenossenschaft setzte ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Unabhängigkeit in der Region, und Martin Reisch führte die Genossenschaft als Obmann bis 1911. Ziel war es, regional verankertes Bier für die Menschen in Vorarlberg zu brauen und gleichzeitig die Existenz kleinerer Brauereien zu sichern.
Über die Jahre hinweg erlebte die Brauerei mehrere Erweiterungen und Modernisierungen. So wurde 1913 eine Flaschenabfüllerei eingerichtet, und 1927 folgte die Erweiterung des Gärkellers sowie der Bau eines neuen Lagerkellers mit Aluminiumtanks. In den 1970er und 80er Jahren wurde ausserdem verstärkt in den Umweltschutz und in die Lagerkapazitäten investiert, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden und gleichzeitig nachhaltige Brauprozesse zu gewährleisten. Mit dem Wachstum der Brauerei stieg auch die Zahl der Genossenschaftsmitglieder, und die Brauerei etablierte sich als fester Bestandteil der regionalen Bierkultur.
Ein historischer Wendepunkt kam 2016, als sich die Brauerei Frastanz unter dem Motto "Genossenschaft 2.0" erstmals für die breite Öffentlichkeit öffnete. Rund 1.000 Personen aus der Region erhielten die Möglichkeit, Anteile an der Brauerei zu erwerben und so Miteigentümer zu werden – ein Modell, das die Bindung der Brauerei an die Region noch weiter stärkte. Mit diesem Schritt setzte die Brauerei Frastanz ein Zeichen für Transparenz und Bürgerbeteiligung und sicherte ihre Unabhängigkeit in einer von Grosskonzernen dominierten Branche. Heute ist die Brauerei Frastanz ein lebendiges Beispiel für genossenschaftliche Braukultur und regionales Engagement, das auf Gemeinschaft, Qualität und Tradition basiert.