Gösser

Die Geschichte von Gösser reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, als Gräfin Adula auf einem Ackerland beiderseits der Mur ein Kloster stiftete, in dem Nonnen Bier brauten. Dieses Nonnenstift Göss war über Jahrhunderte hinweg ein kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region. Ein früher Beleg für die Brautradition ist die Erwähnung eines Bierbrauers namens Lenhart Newmaister im Jahr 1495. Trotz der Aufhebung des Klosters im Jahr 1782 blieb die Brautradition in Göss lebendig.

Im Jahr 1860 erweckte der Bierbrauer und Unternehmer Max Kober die Tradition des Bierbrauens in den alten Klostergebäuden wieder zum Leben. Mit dem Erwerb eines Teils des Klosters und der Reaktivierung der Klosterbrauerei legte er den Grundstein für die moderne Geschichte von Gösser. Dieses bedeutende Jahr ist heute noch auf den Etiketten der Gösser-Biere vermerkt und symbolisiert den Neuanfang einer Brauerei, die bald weit über die Region hinaus bekannt wurde.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Brauerei setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts fort, als Max Kober 1893 eine Aktiengesellschaft gründete. Damit legte er den Grundstein für den Aufstieg von Gösser zu einer der führenden Brauereien Österreichs. Mit der Einführung von Pasteurisation und Kronkorken in den 1920er-Jahren erlangte Gösser auch international Bekanntheit. Nach den Rückschlägen durch die beiden Weltkriege zeigte Gösser seine Widerstandskraft und Qualität, als beim Galadiner zur Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages 1955 Gösser Spezial serviert wurde – ein deutliches Zeichen für die Bedeutung der Brauerei.