Tegernsee
Tegernsee
Das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee steht für eine der ältesten Brautraditionen Bayerns, deren Ursprünge bis ins Jahr 746 zurückreichen. Damals wurde das Benediktinerkloster Tegernsee gegründet, das nicht nur religiöses Zentrum, sondern auch der Ursprung der lokalen Braukunst war. Bereits um das Jahr 1000 gibt es schriftliche Hinweise auf das klösterliche Bierbrauen: In einem Codex des Klostermönchs Froumund wird erwähnt, dass die Brauer im Kloster aufgrund von Getreidemangel zeitweise ihre Arbeit einstellen mussten – ein Zeichen dafür, wie tief verwurzelt die Brautradition und die Gastfreundschaft im Klosterleben war. Bier war dabei nicht nur ein Genussmittel, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der klösterlichen Versorgung und Gastfreundschaft.
Mit der Säkularisation 1803 wurde das Kloster aufgelöst, doch das Brauwesen konnte dank der Liebe von Königin Friderike Wilhelmine Caroline zum Tegernseer Tal erhalten bleiben. Ihr Ehemann, König Max I. Joseph von Bayern, erwarb das Gelände, wodurch die Brauerei auch nach dem Ende des Klosterlebens fortbestehen konnte. Im Jahr 1875 ging das Brauhaus schliesslich an die herzogliche Linie des bayerischen Königshauses über. Seitdem leitet die Familie in direkter Nachfolge die Geschicke der Brauerei, heute unter der Leitung von Herzogin Anna in Bayern, die die jahrhundertealte Tradition mit viel Herzblut weiterführt.
Das Brauhaus Tegernsee ist heute weit über die Region hinaus bekannt und verbindet historische Werte mit moderner Braukunst. Noch immer wird hier nach dem Bayerischen Reinheitsgebot gebraut, das 1516 erlassen wurde – also bereits zu einer Zeit, als am Tegernsee schon seit Jahrhunderten Bier hergestellt wurde. In jedem Krug Tegernseer Bier spiegelt sich die Geschichte der Benediktinermönche, des bayerischen Königshauses und der Menschen, die diese einzigartige Tradition am Leben erhalten. Das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee ist nicht nur ein Wahrzeichen des Tals, sondern ein lebendiges Denkmal bayerischer Braukunst und Gastfreundschaft.