Zwickelbier
Zwickel
Zwickelbier, auch bekannt als Kellerbier oder regional als Zwickl, Zwick'l oder Zoigl, ist ein ungefiltertes und „naturtrübes“ Bier, das vor allem in Österreich, Franken und der nördlichen Oberpfalz beliebt ist. Es wird direkt nach dem Nachgärungsprozess in Gastwirtschaften angeboten oder als Flaschenbier in den Handel gebracht. Da es nicht der üblichen kalten Reifung unterliegt, hat Zwickelbier einen geringen Kohlensäuregehalt und behält alle natürlichen Schweb- und Trubstoffe. Dies macht es ernährungsphysiologisch wertvoller als filtriertes Bier.
Zwickelbier gehört zu den ungespundeten Bieren, die für ihren würzigen und süffigen Geschmack bekannt sind. Kellerbiere können aus verschiedenen Bierstilen bestehen, wie Weizenbier, helles oder dunkles Malzbier. In der Regel sind diese Biere untergärig, jedoch gibt es auch obergärige Varianten wie das Kellerweizen.
Der Begriff Zwickelbier stammt ursprünglich von der Bierprobe, die ein Braumeister vor dem Filtern aus dem Lagertank entnimmt. Diese Probe wird mit einem speziellen Zapfhahn, dem „Zwickelhahn“, entnommen, ein Vorgang, der als „Zwickeln“ bezeichnet wird. Die Bezeichnung Kellerbier weist darauf hin, dass das Bier direkt „aus dem Lagerkeller“ kommt, also ungefiltert getrunken oder abgefüllt wird. Je nach Region variieren die Bezeichnungen, wobei in Teilen der Oberpfalz der Begriff Zoigl verwendet wird.