Gose Bier
Gose
Gose ist ein traditionelles, obergäriges Weizenbier, das sich durch seinen leicht säuerlichen, salzigen und würzigen Geschmack auszeichnet. Ursprünglich stammt die Gose aus Goslar, Deutschland, hat sich aber im Laufe der Zeit in Leipzig, ihrer gefühlten „wahren“ Heimat, etabliert. Dort wurde sie auch in Zeiten der Vergessenheit weiterhin gebraut, bevor die Craft Beer Bewegung sie weltweit wiederentdeckte.
Die Geschichte der Gose reicht bis ins Mittelalter zurück, als die Stadt Goslar aufgrund ihres säuerlichen Biers als florierende Braustadt bekannt wurde. Der Name „Gose“ leitet sich vom gleichnamigen Fluss ab, dessen mineralreiches Wasser zum Brauen verwendet wurde und dem Bier seinen einzigartigen salzigen Geschmack verlieh. Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete sich das Sauerbier in der gesamten Harz-Region und erlangte besonders in Dessau, Halle und Leipzig grosse Beliebtheit. Im 19. Jahrhundert gab es in Leipzig etwa 80 Gosebrauereien, doch mit dem Aufkommen der hellen Lagerbiere verlor die Gose an Popularität und die letzte Brauerei schloss 1966.
In den 1980er Jahren begann eine Wiederbelebung der Gose-Tradition, als die historische Brauerei und Schenke „Ohne Bedenken“ in Leipzig wieder eröffnet wurde. Dies markierte den Anfang eines neuen Interesses an diesem fast ausgestorbenen Bierstil. Im Jahr 2000 eröffnete die Brauerei „Bayerischer Bahnhof“, die ebenfalls zur Renaissance der Gose beitrug. Seitdem haben sich immer mehr Brauer an die Gose gewagt, und der Stil hat unter Craft Beer Enthusiasten weltweit grosse Beliebtheit erlangt. Es gibt heute zahlreiche kreative Variationen der Gose, wie etwa die „Gose to Hollywood“ von To Øl mit Orange oder die mehrfach preisgekrönte Ritterguts Gose aus Deutschland. Gose bietet eine interessante Kombination aus traditionellem Handwerk und modernen Interpretationen und bleibt ein spannendes Bier für alle, die auf der Suche nach einem leicht säuerlichen, erfrischenden Geschmackserlebnis sind.