Stift Engelszell
Stift Engelszell
Stift Engelszell, gelegen in Engelhartszell an der Donau im Norden Oberösterreichs, ist das einzige Trappistenkloster Österreichs und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich 1293 von Bischof Bernhard von Prambach als Zisterzienserkloster gegründet, erlebte das Stift Höhen und Tiefen, darunter einen Niedergang während der Reformation und eine vorübergehende Schliessung durch Kaiser Joseph II. im Jahr 1786. Während des 19. Jahrhunderts diente das Kloster weltlichen Zwecken, unter anderem als Fabrik und Wohnsitz.
1925 fand eine Gruppe deutscher Trappisten, die aus dem elsässischen Kloster Oelenberg vertrieben worden waren, in Engelszell eine neue Heimat. Diese Gemeinschaft brachte das monastische Leben nach Engelszell zurück, und 1931 wurde das Kloster zur Abtei erhoben. Doch im Jahr 1939 wurde Engelszell durch das NS-Regime erneut unterbrochen – das Kloster wurde geschlossen, und viele Mönche wurden verhaftet oder deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten einige der überlebenden Brüder zurück und setzten das klösterliche Leben fort.
Die Stiftskirche Engelszell, die von 1754 bis 1764 im eleganten Rokoko-Stil erbaut wurde, ist ein besonderes architektonisches Highlight mit ihrem 76 Meter hohen Turm und beeindruckenden Kunstwerken. Besucher können hier nicht nur die Geschichte des Klosters erleben, sondern auch die berühmten Engelszeller Produkte wie Klosterliköre erwerben, die zur wirtschaftlichen Existenz der Abtei beitragen.
Heute besteht die Klostergemeinschaft aus einer kleinen Gruppe von Mönchen, die ihre klösterliche Tradition fortführt und gleichzeitig die Herausforderungen einer modernen Klosterwirtschaft meistert. Stift Engelszell steht somit für spirituelle Beständigkeit und kulturelles Erbe in einer wechselhaften Geschichte.