Starkbier
Starkbier
Starkbier ist kein eigenständiger Bierstil, sondern eine Bezeichnung für alle Biere mit einer Stammwürze von über 16 %, was einen entsprechend höheren Alkoholgehalt (mindestens 6,5 %) bedeutet. Innerhalb der Kategorien von Bieren wird zwischen Schankbier, Vollbier und Starkbier unterschieden. Besonders bekannt ist das Starkbier in seiner Funktion als „Fastenbier“, das traditionell in der Zeit nach Aschermittwoch getrunken wird, wenn die Fastenzeit beginnt. Diese Biere haben oft eine Stammwürze von über 18 % und werden auch als „flüssiges Brot“ bezeichnet, da sie während des Fastens eine nahrhafte Rolle spielten.
Wenn man von Starkbier als einer gefühlten „Biersorte“ spricht, ist meist die bayerische Tradition gemeint, vor allem die dunklen, untergärigen Doppelböcke, die in der Fastenzeit populär sind. Diese Biere sind oft nach dem Schema benannt, das auf die Silbe „-ator“ endet, wie zum Beispiel der berühmte „Salvator“ von Paulaner, der „Maximator“ von Augustiner oder der „Triumphator“ von Löwenbräu. Die Bezeichnung „-ator“ ist ein Markenzeichen bayerischer Starkbiere und hat sich als traditioneller Namenszusatz etabliert.
Die Geschichte des Starkbieres geht auf die Paulanermönche zurück, die das Bier ursprünglich nicht als Fastenbier, sondern als Festbier zum Namenstag des Ordensgründers Franz von Paula gebraut haben. Dieses Bier, der „Salvator“, wurde schnell populär und bekannt ausserhalb der Klostermauern, was den Mönchen schliesslich im Jahr 1780 die offizielle Erlaubnis einbrachte, ihr Bier öffentlich auszuschenken. Seitdem ist Starkbier ein traditionelles Getränk für die Fastenzeit und eine willkommene Möglichkeit, trotz der Fastenzeit weiterhin zu geniessen.