Witbier
Wit
Witbier, auch „bière blanche“ genannt, ist ein belgisches Weizenbier, das mit besonderen Gewürzen verfeinert wird. Im Gegensatz zum deutschen Weizenbier enthält ein Witbier oft einen hohen Anteil an „Rohfrucht“, also ungemälztem Getreide, was dem Bier einen besonders weizenbetonten Charakter verleiht. Zudem werden in der Würze Korianderkörner und Curacao-Orangenschalen mitgekocht. Wer es besonders kreativ mag, kann die Wit-Würze auch mit Cointreau anreichern, um den Geschmack der Curacao-Orangen zu betonen.
Witbier ist ein alter, obergäriger Bierstil aus Belgien, dessen Ursprünge in der Praxis der nordbelgisch-flämischen Brauer liegen, das Bier mit Gewürzen zu verfeinern – eine Tradition, die sie von ihren holländischen Nachbarn übernommen haben und die seit mehreren Jahrhunderten praktiziert wird. In den 1950er-Jahren verschwand dieser Bierstil fast vollständig, als die letzte Witbierbrauerei schloss. 1966 erlebte das Witbier jedoch ein Revival, als der Milchmann Pièrre Celis ein traditionelles Witbier-Rezept nachbraute und unter dem Namen Hoegaarden wieder auf den Markt brachte. Heute erfreut sich das Witbier weltweit grosser Beliebtheit, und viele Craft-Brauer, besonders in den USA, haben den alten Bierstil aufgegriffen und neu interpretiert.
Ein Witbier sollte immer gut gekühlt genossen werden, um seine spritzige und erfrischende Natur voll zur Geltung zu bringen. Durch den hohen Anteil an rohem Weizen erhält es eine unverwechselbare Weizennote, während der Hopfen nur eine untergeordnete Rolle spielt und lediglich für die nötige Grundbittere sorgt. Manche Brauer fügen auch etwas Hafer hinzu, was die Konsistenz des Bieres cremiger macht. Wichtig ist, dass bei der Herstellung keine Weissbierhefe, sondern Ale- oder Altbier-Hefe verwendet wird, um unerwünschte Geschmacksnoten zu vermeiden.